Die Wunderfinder

Patenkinder beim Instrumentenbauer mit Trompete
Die Wunderfinder ist das Bildungsprogramm der Stiftung Bürger für Leipzig. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Patinnen und Paten entdecken Grundschulkinder die Stadt und ihre eigenen Stärken.

Das Wunderfinderjahr 2023/2024

120 Wunderfinder werden mit dem neuen Schuljahr ganz aufgeregt in ihr buntes Wunderfinderjahr starten. Kein Wunder, denn das Entdecken von Leipzig ist toll und aufregend.

Dafür brauchen wir ab sofort noch interessierte Ehrenamtliche, die eine Wunderpatenschaft für zwei Grundschulkinder und ein Schuljahr übernehmen.

Es werden tolle Wunderorte erforscht: Parks und Stadtwald, Oper und Gewandhaus, Rathaus und Polizei, Stadtbibliothek und Jugendclub. Bei 10 Ausflügen im Schuljahr erkunden die Teams Leipzig als Stadt und Bildungsraum.

Wir freuen uns über Neuzugänge im Team unserer rund 75 aktiven Patinnen und Paten zwischen 19 und 75 Jahren.

Wollen Sie im nächsten Schuljahr selbst als PatIn dabei sein und mit den Kindern die Stadt (neu) entdecken? Sind Sie als Patin oder Pate dabei?

 

Warum Leipzig Die Wunderfinder braucht

Überall hört man: Leipzig wächst, Leipzig boomt, Leipzig blüht auf. Gut, dass die grauen Jahre vorüber sind. Was aber leider auch Realität ist: Leipzig ist bei allem Aufschwung weiter eine Großstadt mit einer hohen Armutsquote geblieben. Unser Ziel ist daher, dass Kinder aus schwierigen Verhältnissen ihre Startchancen verbessern können. Deshalb fördern wir seit 2015 jedes Jahr Hortkinder aus fünf Leipziger Grundschulen mit einer individuellen Bildungspatenschaft.

Ein Teil der Patinnen und Paten kümmert sich im Rahmen einer Chancenpatenschaft im zweiten Jahr um eine weiterführende Unterstützung der Kinder.

Wie die Wunderfinder wirken

Das Besondere an den Wunderfindern ist die Kombination von vier Dingen:

  • Das Entdecken des Stadtraums und neuer Bildungswelten durch Exkursionen: Den Kindern werden neue Bildungswelten geöffnet - das kann ein die Bibliothek ebenso sein, wie ein Unternehmen oder ein urbaner Garten. Das weckt Offenheit, Unternehmungslust und stärkt das Miteinander.
  • Eine emotionale Stärkung durch persönliche Zuwendung: über 70 ehrenamtliche Patinnen und Paten begleiten jeweils 2 Patenkinder für ein Schuljahr individuell. Die Kinder erleben Verlässlichkeit, Selbstwirksamkeit und lernen neue Lebenswege kennen. Optional kann sich ein zweites Patenschaftsjahr anschließen. Im Verlaufe dieser Wunderfinder-Chancenpatenschaft geht die Patin/der Pate noch individueller auf die Bedarfe seiner Patenkinder ein.
  • Engagement, das Spaß macht: Für die Patinnen und Paten sind die "Wunderorte" fast immer genauso spannend wie für die Kinder.
  • Eine professionelle Projektbetreuung: Unsere Projektleiterin sorgt für eine verlässliche Organisation und bringt die Bedürfnisse von Kindern, Eltern, Paten und Exkursionsorten und Horten zusammen. Ihr oberstes Ziel dabei: Das Wohl und die Entwicklungsmöglichkeiten der Patenkinder. Eine Familienpsychologin berät sie dabei und bietet Weiterbildungen für die Pat/innen an.

Nach sieben erfolgreichen Wunderfinder-Jahren wissen wir: Die Kinder erhalten wertvolle Impulse für ihre weitere Entwicklung. Die Wunderfinder stärken das Selbstvertrauen, schaffen wichtige soziale Beziehungen, steigern die Konfliktfähigkeit und die Aufmerksamkeit der Kinder.

Mehr über die Wunderfinder erfahren Sie auch auf unserem Projektblog unter www.diewunderfinder.de.

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“ über den Bundesverband Deutscher Stiftungen vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.  

 

Was aus einer Wunderpatenschaft erwachsen kann

Die Wunderfinder sind ebenfalls von Corona beeinträchtigt worden. Viele Wundertouren mussten ausfallen. Aber einigen Patinnen und Paten ist es in diesen schwierigen Monaten nicht nur gelungen, Brücken zu ihren Patenkindern zu schlagen, die Patenschaften sind sogar viel intensiver geworden. Unsere Wunderpatin Christina Hapke berichtet von ihrem Patenkind:

Christina Hapke Portrait

"Gestern haben wir gemeinsam einen schönen Nachmittag mit E. und L. im Museum der bildenden Künste verbracht. Trotz Wärme und Maske hat es den Kindern Freude bereitet. Sie konnten malen, kleben, suchen und ihr eigenes Portrait zeichnen. Da ich danach noch Zeit hatte, ging ich mit E. in die Buchhandlung und sie suchte sich ein Buch nach ihrer Wahl aus, ebenso für die Geschwister, die immer ganz traurig gucken, wenn ich E. abhole. 

Ich glaube, mittlerweile sind wir für die drei Kinder Oma und Opa. Sie haben großes Vertrauen zu uns, auch die Eltern. Den Eltern stehen wir zur Seite bei Behördenerledigungen. Da ist einiges in der Vergangenheit aus Unkenntnis gehörig schiefgelaufen. Wir begleiten sie bei der Wohnungssuche, was aber sehr schwierig ist. Die Voreingenommenheit der Vermietungsfirmen ist enorm. Da sie in ihrer Gegend wohnen bleiben möchten, ist es doppelt schwierig. Aber wir bleiben dran. In den Sommerferien haben wir uns noch einiges vorgenommen mit der Familie. So habe ich durch Euch auf einmal sechs Enkelkinder. Das macht das Leben bunt und lebendig. Und Familie A. fühlt sich ein Stück integriert in Leipzig, in Deutschland, in die Umgangskultur. Nur so können sie es schaffen, für ihre Kinder eine Basis aufzubauen. Es geht weiter, wie werden wir sehen. Ich bin gern wieder dabei.

 

Was Sie tun können: